Der palastartige Zweckbau dieser Grabungsstelle ist von der Nordostecke der Stadtmauer durch einen vier Meter breiten Korridor getrennt, der ab dem Flügel „Gebäude F-Erweiterung“ durch eine Tormauer in seine Nutzfläche mit einbezogen ist. Er besteht aus drei Flügeln, einem administrativen Teil (Gebäude W) mit Kühl- und Speicherräumen, einem Empfangsteil (Gebäude F) im Stil eines Bit Hilani und einem Wohnteil (Gebäude F-Erweiterung). In der Mitte der drei Flügel liegt der Empfangssaal, von dessen nördlichem Ende im rechten Winkel ein Treppenhaus abzweigt, ähnlich der Anordnung im „Bâtiment des Ivoires“ in Til Barsip. Dieses aufwendige, auf einem aufsteigenden Gewölbe errichtete Treppenhaus ist ein klarer Hinweis auf ein oberes Stockwerk über Teilen des „Gebäude F-Erweiterungsbaus“.
In der Architektur wie in der materiellen Kultur drückt sich ein reizvoller Verbund von aramäischen und assyrischen Kulturgedanken aus, aus dem auf eine weitgehende ‚Cohabitation’ der Bevölkerungsteile geschlossen werden kann (Kühne 1984). Dazu passt der ab dem 7. Jh. belegte aramäische Zweitname der Stadt: Magdalu. Stratigraphisch ist in Teilen eine schlecht erhaltene Vorgängerbebauung der Früh-Neuassyrischen I-II Zeit (10.-8. Jh.) beobachtet worden, deren Grundriss völlig abweicht; gleichzeitig mit ihr ist die ältere Phase der Stadtmauer. Die Gebäude der Spät-Neuassyrischen Zeit (8.-7. Jh.) wurden in der nachassyrischen Zeit des spätbabylonischen Reiches (6. Jh.) weiter genutzt.
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