Der Oberflächenfund einer Türlaibungsskulptur (Lamassu) am steilen Osthang des Hügels durch einen einheimischen Bauern im Jahr 1981 lenkte die Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen Gemeinschaft wieder auf den Tell Ajaja, der vor mehr als einhundert Jahren durch den englischen Diplomat und Pionier der Vorderasiatischen Archäologie, Sir Austin Henry Layard, untersucht worden war. Er hatte am Osthang des Ruinenhügels drei Stollen in den Berg getrieben und dabei Lamassu-Skulpturen entdeckt, die seitdem als verschollen galten. Allerdings hatte er sie und andere Objekte publiziert, und da eine von ihnen eine kurze Inschrift trug, die einen Personennamen erwähnte und dieser später einer historischen Persönlichkeit zugeordnet werden konnte, konnte der moderne Ort mit einem hohen Grad an Wahrscheinlichkeit mit dem assyrischen Ort Schadikanni identifiziert werden.
Unter der Leitung des vormaligen Direktors des Museums von Deir az-Zor, Asaad Mahmoud, wurden die Ausgrabungen 1982 begonnen und in den Jahren 1984, 1989 und 1990 fortgeführt. Im Verlauf der Kampagnen stellte sich heraus, dass die als vermisst geltenden Skulpturen an Ort und Stelle verblieben waren; allerdings war der Tunnel eingestürzt und hatte sie wieder begraben. Sie konnten jetzt ein zweites Mal ausgegraben werden; dabei wurden die Tunnelgrenzen etwas erweitert, so dass zwei Räume erkennbar wurden, deren Eingang mit den Skulpturen und mit Orthostatenreliefs bestückt war. Die von Layard und die neu entdeckten Kunstwerke wurden herausgehoben und befinden sich heute im Museum von Deir az-Zor.
Literatur
A. Mahmoud et al., Die Ausgrabung auf dem Tall ‘Ağāğa / Šadikanni 1982. Damaszener Mitteilungen 3, 141-184. (Z.Bibliog. Nr. 52)
A. Mahmoud / H. Kühne, Tall ‘Ağāğa / Šadikanni 1984 – l990. Archiv für Orientforschung 40/41, 215-221. (Z.Bibliog. Nr. 73)
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