Durch seine Lage südlich der Regenfeldbaugrenze (vgl. Lage und Umweltbedingungen) provozierte der Tell Schech Hamad geradezu die Frage, warum die Assyrer in dieser Ungunstregion Dur-Katlimmu zu einer mittelgroßen Stadt mit einer intramuralen Fläche von etwa 60 Hektar ausbauten. Waren die klimatischen Bedingungen in jener Zeit anders, besser als heute? Wovon ernährte sich diese Stadt, die nach dem Faktor 100 Personen pro Hektar intramuraler Fläche mindestens 6000 Einwohner gehabt haben sollte?
Um diese Fragen zu beantworten, wurde 1983 ein interdisziplinäres Projekt mit dem Titel „Rekonstruktion der Umwelt im Habur-Gebiet im Spätholozän“ ins Leben gerufen. Es sollte die systematisch erhobenen Daten der aktuellen Umweltbedingungen im Lichte der archäologischen Daten spiegeln, um die Unterschiede erkennbar zu machen. Die beteiligten Disziplinen waren also doppelt zu besetzen, neben dem systematisch arbeitenden Forscher zur aktuellen Situation musste ein Kollege der jeweiligen Paläodisziplin stehen.
Die Forschungen haben erkennen lassen, dass das Klima im zweiten und ersten Jahrtausend v. Chr. grundsätzlich nicht anders gewesen ist als heute, das heißt, dass auch in dieser Zeit kurzfristige Klimaschwankungen durchlebt werden mussten. Die offensichtlich vorhandenen Veränderungen in der Flora und Fauna von heute gegenüber der vorchristlichen Zeit müssen daher auf menschliche Einflussnahme zurück zu führen sein. Ein Teil der Ergebnisse der Untersuchungen ist im Band 1 der Serie BATSH (1991) vorgelegt worden, und die vorläufig abschließenden Erkenntnisse werden in dem nächsten Band 8 der Serie (2008) dargelegt werden.
Überweidete Artemisia herba-alba-Flur südlich von Tell Schech Hamad mit Stipagrostis plumosa (dominierend).
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Aktuelles» Sonderausstellung "Syrien zwischen Zerstörung und Bewahrung − Die Ausgrabung Tell Schech Hamad" » Ende der Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft » Einrichtung des Schech Hamad Archivs NEU: "Berichte der Ausgrabung Tell Schech Hamad / Dur-Katlimmu" (BATSH): Die Bände 17 und 18 (2014), 16 (2015) und 22 (2016) sind erschienen. |
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