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Gleich zu Beginn der Ausgrabung in Tell Schech Hamad war die Nordost-Ecke der Unterstadt II wegen ihrer topographischen Beschaffenheit aufgefallen. Vier flache Hügelkuppen waren so angeordnet, dass sie einen organischen Zusammenhang darzustellen schienen, den man mit der Anlage eines römischen Castrums in Verbindung bringen konnte. Die an der Oberfläche aufgesammelte Keramik aber ließ eine Datierung des Geländes in die römische Zeit nicht zu – sie bestand ausschließlich aus neuassyrischer Ware. So war die Neugierde geweckt, und die ersten Testschnitte wurden noch in der Kampagne 1978 angelegt.
Der Befund war vielversprechend, lagen doch dicht unter der Oberfläche die Oberkanten von breiten Lehmziegelmauern, die die Existenz eines großen Gebäudes andeuteten. Zwischen 1978 und 1983 wurde die Ausgrabung in diesem Bereich wegen der gleichzeitigen Arbeit auf der Zitadelle eher verhalten voran getrieben. Aber ab 1984 bis 1990 lag der Schwerpunkt der Arbeit hier. Ziel der Arbeit war es, einen exemplarischen Ausschnitt der urbanen Struktur der Unterstadt II zu erfassen – gedacht war zu diesem Zeitpunkt noch daran, dass hier die Wohnsiedlung von Dur-Katlimmu anzutreffen sein müsste. Sehr bald stellte sich diese Annahme als falsch heraus: In dem Grabungsabschnitt NO-Ecke wurde ein Ausschnitt der urbanen Struktur der neuassyrischen Stadt Dur-Katlimmu (8.-7. Jh.) ausgegraben, bestehend aus einem palastartigen Zweckbau (bebaute Fläche: ca. 4000 m²), zwei an einer Freifläche angrenzenden größeren Gebäuden im NW und W sowie drei im Süden durch Gassen erschlossenen angebauten Häusern, die als Werkstätten genutzt wurden.
Grabungsstellen:
Grabungsstelle „Gebäude F / W “
Grabungsstelle „Stadtmauer“.
Plan des Grabungsabschnitts 'Nordostecke'
Auf einer Fläche von insgesamt ca. 12.000 qm wurden in der Nordost-Ecke der Unterstadt II mehrere Gebäude freigelegt, die in den Zwickel der Stadtmauer eingepasst sind.
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BildergalerieGrabungsabschnitt 'Nordostecke'
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