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Ausgrabungen am Tell Bderi

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Die Planung eines Stausees am Habur südlich des Provinzzentrums Hassaka setzte ab 1984 eine internationale Rettungsaktion in diesem nördlichen Teil des Unteren Habur in Gang. Im Rahmen des von der Freien Universität finanzierten Projektes „Rekonstruktion der Umwelt im Habur-Gebiet im Spätholozän“ beteiligte sich die Ausgrabung Tell Schech Hamad an dieser Rettungsaktion. Die örtliche Leitung der Ausgrabung wurde Peter Pfälzner und Heike Dohmann-Pfälzner übertragen. Kurze Zeit später trat Peter Pfälzner eine Stelle als wissenschaftliche Hilfskraft an der Außenstelle Damaskus des Deutschen Archäologischen Instituts an. Dies bewirkte eine sehr fruchtbare Kooperation mit dem DAI, die fast über die gesamte Dauer des Projektes anhielt. Mit einer Aufarbeitungskampagne wurde 1992 das Projekt abgeschlossen.

Der Tell Bderi fällt – wie der Tell Ajaja – durch seine flächige Erhebung auf, die ganz im Gegensatz zu den zahlreichen anderen kegelförmigen Siedlungshügeln steht. Er ist von einem modernen Friedhof bedeckt, so dass die Auswahl von Grabungsstellen sehr eingeschränkt war. Am flach auslaufenden Südhang konnte eine Siedlungsabfolge von 28 Schichten erfasst werden, die überwiegend in das dritte Jahrtausend v.Chr. zu datieren ist. In der Phase Früh-Jazira II (2800-2600 v.Chr.) war die Siedlung von einer zwei Meter breiten Stadtmauer umgeben. Die Laibung eines Stadttores war von zwei grob behauenen Orthostaten flankiert, die aus grünlich-grauem Kalkstein bestanden, der dem so genannten Mosul-Marmor ähnlich ist (Nachbau im Museum von Deir az-Zor). Im Stadtinneren lagen kleinräumige Häuser, von Gassen untergliedert, dicht gedrängt nebeneinander. Nach einer Zerstörung am Ende der Schicht 14 erholt sich die Siedlung noch einmal, um nach einer zweiten Zerstörung in der Schicht 8 langsam aufgegeben zu werden (Schicht 6). Auch auf der Nordkuppe konnte ein Haus dieser Zeit mit nahezu vollständigem Inventar ausgegraben werden (ebenfalls im Museum von Deir az-Zor nachgestellt).

Nach einer Siedlungslücke von etwa 500 Jahren wird der Ort zur mittanischen Zeit (15./14. Jahrhundert v.Chr.) wieder besiedelt. Auf der Nordkuppe konnte ein Haus dieser Zeit ausgegraben werden. Von der danach folgenden mittelassyrischen Siedlung wurden keine Bauten entdeckt. Am Südhang wurde ein 11 Meter tiefer Schacht ausgegraben; dessen Erdfüllung homogen mit mittelassyrischer Keramik, gestempelten Ziegeln und mehreren Fragmenten beschrifteter Tonzylinder angereichert war. Die Lesung dieser Dokumente hat Stefan Maul vorgenommen. Sie stellen sicher, dass der Ort im späten 12. und im 11. Jahrhundert v.Chr. Dur-Aschur-ketti-lescher hieß und zum Königreich Tabetu gehörte. Dieses Tabetu ist inzwischen durch japanische Ausgrabungen mit dem modernen Tell Taban identifiziert, das etwa 12 Kilometer südlich von Tell Bderi liegt.

 

Literatur

Peter Pfälzner, Die Ausgrabungen von Tall Bderi/Dur-Aschur-ketti-lescher. In: Orte und Zeiten. 25 Jahre Forschung in Syrien 1980-2005. Herausgegeben vom Deutschen Archäologischen Institut, Orient-Abteilung, Außenstelle Damaskus (2005) 143-147;

Stefan M. Maul, Die Inschriften von Tell Bderi. Berliner Beiträge zum Vorderen Orient, Texte 2 (1992). (Z.Bibliog. Nr. 61)

 

© Tell Schech Hamad Projekt - erstellt von datalino 2008

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