Das Projekt "Ausgrabung in Tall Schech Hamad" hat von 1978 bis 2010 archäologische Grundlagenforschung im Flussabschnitt des Unteren Habur (Syrien) geleistet und schwerpunktmäßig die Stadt Dur-Katlimmu der mittel- und neuassyrischen Zeit (13. – 7. Jahrhundert v.Chr.) sowie die Stadt Magdalu/Magdala der nachassyrischen bis zur römischen Kaiserzeit (6. Jahrhundert v.Chr. – 3. Jahrhundert n.Chr.) erforscht. Die Ergebnisse liegen in 16 Bänden der Reihe "Berichte der Ausgrabung Tall Šēḫ Ḥamad / Dūr-Katlimmu" publiziert vor. Weitere Bände sind in Vorbereitung.
Der moderne Ort konnte mit der assyrischen Stadt Dur-Katlimmu identifiziert werden, die ab dem 7. Jahrhundert v.Chr. den Zweitnamen Magdalu führte. Leicht abgewandelt zu Magdala wurde der Ortsname in der parthisch-römischen Zeit bis zur Aufgabe der Siedlung im 3. Jahrhundert nach Christus weiter geführt.
Die Dokumentation des Projektes ist in Räumlichkeiten des Universitäts-Archivs der Freien Universität Berlin untergebracht, dazugehörige Arbeitsräume sind an der Zweigstelle des Instituts für Vorderasiatische Archäologie angesiedelt, beide befinden sich auf dem Campus Lankwitz der Freien Universität Berlin. Die Mitarbeiter werden aus Mitteln der Alexander von Humboldt-Professor für die Alte Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens an der Ludwig-Maximilians-Universität München und aus dem "The Shelby White and Leon Levy Program for Archaeological Publications" (Harvard University) gefördert.
Grabungsstelle "Rotes Haus"
Das 'Rote Haus'
Das ‚Rote Haus’ mit seinen 5400 m² Wohn-/Nutzfläche ist ein einmaliges Zeugnis der nachassyrischen Zeit des 6. Jahrhunderts v.Chr. Es trägt seine Bezeichnung nach rot getünchten Innenwänden und wurde zwischen 1993 und 2000 vollständig ausgegraben. [mehr]
Projekte: Bauwerkserhaltung
Bewahrung und Schutz der Baukörper
Die Bewahrung und der Schutz der ausgegrabenen Baukörper aus ungebrannten Lehmziegeln ist ein Anliegen des Projektes seit 1983. Die weniger sinnvolle Alternative dazu ist: Wieder zuschütten! Deshalb wurden zwischen 1999 und 2004 die Ursachen für den Verfall im Sockelbereich erforscht. [mehr]
Archive, Texte, Sprachen
Die Ausgrabung liefert wertvolle Textfunde
Zwei Keilschrift-Archive konnten entdeckt und ausgegraben werden (13. und 7. Jahrhundert .Chr.). Kleinere Textgruppen und einzelne Schrift-Dokumente wurden an mehreren Stellen gefunden. Die in Dur-Katlimmu / Magdalu in Schriftdokumenten belegten Sprachen sind: Assyrisch, Aramäisch, Babylonisch und Phönizisch. [mehr]
Projekte: Städtebauliche Forschung
Geomagnetische Untersuchungen der Stadtstruktur
Ziel der flächigen Ausgrabungen in der Unterstadt II war die Erforschung der urbanen Struktur der neuassyrischen Stadt Dur-Katlimmu. Zwischen 1999 und 2003 wurden diese Bemühungen von geophysikalischen Prospektionen flankiert, die das gesamte Siedlungsgebiet abgedeckt haben. Die Ergebnisse sind vielfältig [mehr]
Grabungsstelle 'Neuassyrische Residenzen'
Die 'Neuassyrischen Residenzen'
Die ‚neuassyrischen Residenzen’ bestehen aus vier aneinander gebauten Häusern. Sie offerieren insgesamt 3700 m² Wohn-/ Nutzfläche. Ihre Raumstruktur und ihre luxuriöse Ausstattung erlauben die Feststellung, dass hier die assyrischen Eliten gelebt haben. Zu ihren Besonderheiten gehören bemalte Wände, ein Garten, eine Gruft und Brandgrubengräber. [mehr]
Publikationen: Reihe BATSH
„Berichte der Ausgrabung Tell Schech Hamad / Dur-Katlimmu“ (BATSH)
Die Publikationsreihe enthält abschließende Berichte über die Ausgrabungsergebnisse, Spezialstudien über einzelne Objektgruppen und die Ergebnisse der interdisziplinären Forschungen, die im Rahmen des Projektes durchgeführt wurden. Sieben Bände sind seit 1991 erschienen. [mehr]